Delbrück, Hövelhof, Verl-Kaunitz, im Februar 2022

Vorstandsduo ist mit abgelaufenem Geschäftsjahr zufrieden

Politische Unzulänglichkeiten bescheren Banken Vertrauensverlust

Eine gute Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr kann das Vorstandsduo Jörg Horstkötter und Rudolf Hagenbrock vermelden. Im Jahr 2021, so belegen die vorläufigen Bilanzzahlen, hat die Bank ihre Marktposition im Geschäftsgebiet weiter ausgebaut. Sowohl im bilanziellen Eigengeschäft als auch im Verbundgeschäft konnte die Bank den Wachstumskurs der Vorjahre fortsetzen. „Das abgelaufene Geschäftsjahr hat erneut gezeigt, dass unsere Kundinnen und Kunden einen großen Bedarf an qualitativ hochwertigen Finanzdienstleistungen haben“, sagt der Vorstandsvorsitzende Jörg Horstkötter.

Starkes Kundenkreditgeschäft

Die Bilanzsumme erhöhte sich um 5,5 Prozent auf 908 Millionen Euro. Ein Treiber dieser Zahl war das starke Kundenkreditgeschäft. Regionale Unternehmen vertrauten bei Investitionen und der Beantragung öffentlicher Unterstützungsprogramme auf die heimische Kreditgenossenschaft. Auch die starke Nachfrage nach Finanzierungen für den privaten Wohnungsbau setzte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr fort. In Zahlen ausgedrückt stieg das bilanzielle Kreditgeschäft um 11,8 Prozent auf 556 Millionen Euro. Das Gesamtkreditvolumen einschließlich des vermittelten Verbundgeschäftes stieg um knapp 9,8 Prozent auf 804 Millionen Euro.  

Das Vorstandsduo Jörg Horstkötter und Rudolf Hagenbrock sind mit der Entwicklung der Volksbank Delbrück-Hövelhof im abgelaufenen Geschäftsjahr sehr zu frieden.

Hohes Wachstum im Wertpapiergeschäft

In den persönlichen Beratungsgesprächen mit Mitgliedern und Kunden waren Geldanlage, Vermögensstruktur und Zukunftsvorsorge wichtige Themen. Umso erfreulicher ist die Entwicklung im betreuten Kundenanlagegeschäft. Hier blickt die Volksbank auf eine Steigerung von rund 10,0 Prozent auf 1.196 Millionen Euro. Der Zufluss von bilanziellen Kundeneinlagen ist tendenziell rückläufig. Hier verzeichnet die Bank ein Wachstum von 2,9 Prozent auf 654 Millionen Euro. „Alternative Anlagestrategien sind sehr gefragt“, erläutert Rudolf Hagenbrock. Dies belegt auch das hohe Wachstum im Wertpapiergeschäft der Bank. So stieg das betreute Wertpapiervolumen um mehr als 24 Prozent auf über 371 Millionen Euro. „Die vorläufigen Zahlen belegen, dass wir sowohl im Firmen- als auch im Privatkundengeschäft richtige Lösungen für die Bedarfe anbieten, resümierte Hagenbrock. „Immer mehr Bankkundinnen und -kunden haben erkannt, dass die Zinspolitik der EZB konservative Sparer enteignet. Infolgedessen stehen viele Anleger den Alternativen am Finanzmarkt offener gegenüber, um so zumindest ansatzweise der Inflationsdynamik entgegen zu treten.

Unklare Gesetzeslage sorgt für Vertrauensverlust in die Handlungskompetenz

Nicht nur die anhaltenden Niedrigzinsen und die überbordende Regulatorik bereiten den Bankleitern Kummer, sondern auch die zum Teil unklaren Gesetzeslagen und vorschnellen politischen Entscheidungen sorgen für einen Vertrauensverlust in die Handlungskompetenz des Berufsstandes. „Ein Beispiel ist die Streichung der KfW-Förderprogramme für Energiesparhäuser, die gefühlt über Nacht in Kraft getreten ist und umgehend wieder angepasst werden musste. Sie sorgte sowohl bei Bauherren als auch unseren verantwortlichen Mitarbeitern/-innen zu erheblicher Unsicherheit“, so Horstkötter. „Viele gesetzliche Reglements sind in der Vergangenheit (Stichwort AGB Änderungsmechanismus) so ungenau geworden, dass von einer verlässlichen Rechtssicherheit kaum noch die Rede sein kann.“ Deshalb wird aber auch das Ansehen der Bankenbranche ungerechtfertigter Weise in Mitleidenschaft gezogen. Letztlich sieht der Vorstand auch die Tendenz des Gesetzgebers, in immer mehr Bereiche der Wirtschaft staatlich eingreifen zu müssen, kritisch. „Sozialistische Tendenzen zulasten der individuellen Entscheidungsfreiheit sind zunehmend erkennbar“, beklagt der Bankleiter.  

Positive Entwicklung der Ertragslage

Mit der Entwicklung der Ertragslage ist der Vorstand bei einem gestiegenen Zinsergebnis auf 1,4 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme und einem gestiegenen Provisionsergebnis auf 0,8 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme bei stabilen Sachaufwendungen und leicht rückläufigen Personalaufwendungen mehr als zufrieden. Ausgewiesen wird ein Jahresüberschuss in Höhe von 2,4 Millionen Euro. Ein Teil des Gewinns soll zur Stärkung der Rücklagen genutzt werden. Außerdem möchte die Bank ihre 16.962 Mitglieder, darunter 244 neue Bankteilhaber, durch die Ausschüttung einer Dividende am erfolgreichen Geschäftsjahr beteiligen. Die Entscheidung darüber treffen die 171 Vertreter in der Jahresversammlung, die für den 9. Juni 2022 terminiert ist und in diesem Jahr hoffentlich ohne Einschränkungen in Präsenz stattfinden darf.

Für den geplanten Zusammenschluss der Volksbank Delbrück-Hövelhof mit der benachbarten Volksbank Rietberg (wir berichteten) wird nach Ostern mit den vorbereitenden Arbeiten in beiden Häusern begonnen.